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Leidest du unter Konzentrationsproblemen, psychischer Belastung, Schmerzen in den Händen oder anderen Körperregionen, Problemen mit der Motorik und Koordination oder ähnlichen Beschwerden? Dann könnte eine Ergotherapie genau das Richtige für dich sein.
Ich berichte hier von meinen Erfahrungen.
Ergotherapie richtet sich an Menschen mit unterschiedlichen gesundheitlichen Einschränkungen, z. B. bei neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Multiple Sklerose, bei orthopädischen Beschwerden, psychischen Erkrankungen oder chronischen Erkrankungen wie Post-Covid. Wenn du dich fragst, was Ergotherapie genau ist und wie sie funktioniert, findest du eine ausführlichere Erklärung hier (Gesundheitsinformation – Was ist Ergotherapie).
Wie hilft Ergotherapie?
Die Ergotherapie hilft dir dabei, trotz Einschränkungen, deinen Alltag gut zu gestalten. Dein individueller Alltag und deine speziellen Beschwerden werden dabei berücksichtigt. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Ergotherapeuten sehr kreativ sind und Übungen sowie Hilfsmittel entwickeln, die genau auf mich zugeschnitten sind. Zudem durfte ich die Erfahrung machen, dass Ergotherapeuten sehr gut zuhören, viel Verständnis für meine Situation aufbringen und mich immer wieder aufbauen, sie motivieren mich und geben mir Mut – besonders dann, wenn es einmal Rückschritte gibt.
Meine Erfahrungen mit Ergotherapie
Ich wusste anfangs gar nicht, dass es diese Art der Therapie gibt. Erst ein Jahr nach meiner Diagnose habe ich durch glückliche Zufälle und die Unterstützung einer Person aus meinem Umfeld mit der Ergotherapie begonnen. Manchmal frage ich mich, wie sich meine Symptome entwickelt hätten, wenn ich direkt nach meiner Covid-Erkrankung damit angefangen hätte. Ich wäre mit meinen Einschränkungen – wie Konzentrationsproblemen, sowie der Herausforderung, meine Grenzen neu zu erkennen und anzunehmen – nicht so alleine gewesen.
Die Ergotherapie hat mir neue Strukturen gegeben und mir das Gefühl vermittelt, dass ich aktiv etwas tun kann. Dabei habe ich viele hilfreiche Übungsgeräte, Spiele und Techniken kennengelernt, die ich auch zuhause gut nutzen und anwenden kann. Da es mir schwerfällt, mich allein längere Zeit konzentriert im Internet über Übungsmöglichkeiten zu informieren, bin ich umso dankbarer, dafür professionelle Unterstützung zu erhalten. Es ist unglaublich hilfreich, jemanden an meiner Seite zu haben, der meine Grenzen einschätzen kann und mir zeigt, wie ich besser mit ihnen umgehen kann.
Ein wertvoller Tipp aus der Ergotherapie ist z. B., bei Übungen zuhause mit einem Arbeitsblatt, einer App oder einem Spiel einen Timer zu stellen. So komme ich gar nicht erst in Versuchung, bis zur Erschöpfung zu trainieren. In kommenden Beiträgen werde ich genauer auf einige der Übungen, Techniken und Hilfsmittel eingehen.
Während meiner ersten Post-Covid-Reha (mehr zur Reha) war die Ergotherapie ein besonders wichtiger Bestandteil. Ich habe viel gelernt und zahlreiche Anregungen für das Training zuhause mitgenommen, z. B. Handtrainingsgeräte, Atemtechniken und eine App, schau dir dazu auch gerne diesen Beitrag an. Besonders meine Schmerzen in den Händen konnten zeitweise gelindert werden.

Leider hatte ich einige Monate keine Ergotherapie, da meine Therapeutin umgezogen ist. Bei einer anderen Praxis stand ich eine Weile auf der Warteliste. Dadurch wurde mir umso bewusster, wie wichtig die Ergotherapie für mich ist. Ich bekomme dort neue Anregungen was ich machen kann, werde motiviert und auch mal herausgefordert bis an meine Grenzen zu gehen. Ich habe gemerkt, dass meinem Gehirn ein regelmäßiges Training fehlt und Übungen zuhause können für mich die Ergotherapie keinesfalls ersetzen – aber sie sinnvoll ergänzen.
Organisatorisches zur Ergotherapie
Für die Ergotherapie muss eine Zuzahlung geleistet werden. Informiere dich bei deiner Krankenkasse, ob du von der Zuzahlung befreit werden kannst. Bei chronischen Erkrankungen ist die Belastungsgrenze niedriger.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwer ist und viel Kraft kostet überhaupt eine Therapie vom Arzt aufgeschrieben zu bekommen und dann auch noch einen freien Platz zu finden. Aber es lohnt sich definitiv dran zu bleiben. Falls es dir schwerfällt, das Haus zu verlassen, sind vermutlich auch Hausbesuche möglich. In einem der nächsten Beiträge zeige ich dir eine Möglichkeit wie du eine Therapie aufgeschrieben bekommen kannst.
Je nach Art der Verordnung richtet sich die Dauer der Ergotherapieeinheiten. Seit kurzem gibt es auch die Möglichkeit einer Blankoverordnung. Dabei stellt der Arzt nur fest, dass Ergotherapie nötig ist und der Therapeut entscheidet über die Art und Dauer der Behandlung. Ich habe damit bis jetzt noch keine eigenen Erfahrungen gesammelt, mehr dazu kannst du hier (Kassenärztliche Bundesvereinigung) nachlesen.
Wichtige Punkte auf einen Blick
- Ergotherapie hilft dir, deinen Alltag trotz gesundheitlicher Einschränkungen zu meistern.
- Übungen und Hilfsmittel werden individuell auf deine Bedürfnisse angepasst.
- Regelmäßige Therapie ist entscheidend für Fortschritte.
- Es ist möglich eine Zuzahlungsbefreiung bei der Krankenkasse zu beantragen.
- Dran bleiben lohnt sich – auch wenn es Kraft kostet, eine Therapie zu organisieren.
Alles Gute und bis bald!
Carina
Ein wichtiger Hinweis
Ich habe keinen medizinischen Hintergrund. Alle Inhalte auf diesem Blog basieren ausschließlich auf meinen persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen. Sie dienen der Inspiration und dem Austausch und ersetzen keinesfalls eine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte denke daran, dass jeder Mensch anders reagiert. Was für mich funktioniert hat, muss nicht unbedingt auch für dich passend sein.
Ich bin Carina und teile hier meine Erfahrungen mit Post-Covid und ME/CFS. Nach meiner Covid-Erkrankung im April 2022 und einer erneuten Erkrankung im Januar 2025 habe ich gelernt kleine Fortschritte zu schätzen und neue Wege im Alltag zu finden. Mein Ziel: Mut machen, hilfreiche Tipps teilen und Kontakt zu Betroffenen.

