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Nach einer Corona-Infektion können Beschwerden wie Erschöpfung, Schmerzen oder Konzentrationsprobleme lange anhalten – und den Alltag massiv einschränken. Viele Betroffene fragen sich: Kann eine Reha helfen? Und wenn ja: Wie kommt man überhaupt dorthin?
In diesem Beitrag teile ich meine persönlichen Erfahrungen mit dem Weg zur Reha – von der Antragstellung bis zur Auswahl der passenden Klinik. Ich berichte von den Hürden, die ich überwinden musste, wie ich meine Wunschklinik gefunden habe und warum es sich lohnt, dranzubleiben, auch wenn es mühsam ist.
Vielleicht hilft dir meine Geschichte dabei, deinen eigenen Weg zur Reha zu finden – oder gibt dir Mut, den nächsten Schritt zu gehen.
Wichtig!
Ich weiß, dass nicht jeder die Wahl hat, eine Reha zu machen. Die Belastungsgrenzen sind sehr individuell und für schwer oder schwersterkrankte Menschen ist eine Reha oft keine Option. Selbst gründliche Recherche und das Anschreiben von Kliniken sind keine Garantie dafür, dass eine Reha wirklich für ME/CFS-Erkrankte geeignet ist.
Ich kann hier nur über meine persönliche Situation und meine Erfahrungen berichten.
Die Empfehlung zur Post-Covid Reha – aber große Zweifel
Einige Monate nach meiner ersten Covid-Infektion im April 2022 hat meine Hausärztin mir empfohlen eine Post-Covid Reha zu beantragen. Kurz darauf legte mir meine Neurologin dies ebenfalls nahe. Ich konnte mir zu diesem Zeitpunkt aber überhaupt nicht vorstellen, in die erste Reha meines Lebens, zu fahren. Ich verbrachte damals viel Zeit im Bett, weil es mir körperlich und psychisch schlecht ging. Der Gedanke, mein gewohntes Umfeld zu verlassen und einen Reha-Alltag durchzustehen, erschien mir unmöglich. Zudem war meine Angst vor dem Unbekannten viel zu groß.
Der Entschluss zur Antragstellung
Die Monate verstrichen, eine Psychotherapie half mir psychisch etwas weiter, aber körperlich änderte sich kaum etwas. Andere Therapien hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht. Immer häufiger dachte ich darüber nach, dass eine Reha vielleicht doch hilfreich sein könnte, da ich dort auf Patienten, Ärzte und Therapeuten mit mehr Post-Covid-Erfahrung treffen würde. Anfang 2023 war es dann so weit: Ich warf den Reha-Antrag in den Postkasten und wartete auf die Rückmeldung meiner Krankenkasse. Da ich noch Studentin bin, ist diese der zuständige Kostenträger – in den meisten Fällen ist es jedoch die Rentenversicherung.
Die Dauer der Reha kann je nach Kostenträger variieren: Bei Post-Covid-Patienten, die über die Rentenversicherung kamen, betrug sie in meiner Klinik vier Wochen, während sie bei mir nur drei Wochen dauerte (eine Verlängerung war in beiden Fällen möglich). Ob das in jeder Klinik so ist, weiß ich allerdings nicht.
Die Hürden auf dem Weg zur passenden Klinik
Einige Wochen später bekam ich eine Zusage – allerdings für eine Klinik, die gar keine Post-Covid Reha anbot. Das war natürlich nicht das, was ich wollte. Ich fand heraus, dass ich gegen diese Zuweisung Widerspruch einlegen kann und noch wichtiger: dass es ein Wunsch- und Wahlrecht gibt. Das bedeutet, dass der Kostenträger deinem Klinikwunsch nachkommen muss, sofern keine gravierenden Gründe dagegen sprechen. Falls du eine Post-Covid Reha beantragst, solltest du das unbedingt nutzen und notfalls Widerspruch einlegen. Hier findest du weitere Informationen zum Wunsch- und Wahlrecht: Deutsche Rentenversicherung.
Die richtige Klinik finden – Tipps zur Auswahl
Bei meiner Recherche habe ich festgestellt, dass es große Unterschiede zwischen den Kliniken gibt. Natürlich ist eine Reha kein Urlaub und eine Klinik kein Hotel, aber es ist wichtig, sich dort wohlzufühlen. Ich habe darauf geachtet, dass es nur Einzelzimmer gibt, die Anreise für mich machbar ist und die Klinikeinrichtung nicht zu alt wirkt – das ist aber sehr individuell.
Die Kliniken, die für mich infrage kamen, habe ich per E-Mail angeschrieben, um herauszufinden, ob sie wirklich für meine Beschwerden geeignet sind. Da Post-Covid-Symptome sehr vielfältig sind, hätte eine Reha mit Fokus auf die Lunge für mich zum Beispiel keinen Sinn gemacht.
Es gibt auch hilfreiche Internetseiten zur Klinikrecherche, z. B. Das Reha-Portal, wo man Kliniken nach verschiedenen Kriterien filtern kann. Allerdings ist meine Reha-Klinik dort gar nicht aufgeführt – eine zusätzliche Google-Suche lohnt sich also. Auch Bewertungen können eine gute Orientierung bieten, z. B. auf Klinikbewertungen.de oder Google Maps.
Die Vorbereitung auf die Post-Covid Reha
Ich bekam schließlich einen Platz in meiner Wunschklinik und hatte etwa vier Wochen Zeit, alle Vorbereitungen zu treffen. Im April 2023 ging es dann los – immer noch mit einer großen Portion Angst. Um die Anreise für mich möglichst stressfrei zu gestalten, bin ich bereits einen Tag vorher in die Nähe der Klinik gereist. Das war für mich eine gute Entscheidung und das würde ich immer wieder so machen.
Ein zweiter Reha-Anlauf – Warum es sich lohnt, dran zu bleiben
Im Oktober 2024 habe ich eine weitere Post-Covid Reha in derselben Klinik gemacht. Auch dieses Mal gab es erst Probleme bei der Zuweisung, doch nach einem Widerspruch klappte es. Ich finde, dass es sich lohnt, dran zu bleiben, wenn man das Gefühl hat, die richtige Klinik für sich gefunden zu haben – entweder durch eine gründliche Internetrecherche oder weil man bereits gute Erfahrungen dort gemacht hat.
Ausblick – Hat die Reha geholfen?
In meinem nächsten Beitrag möchte ich dir folgendes berichten: Wie lief mein erster Tag ab? Wie sah der Alltag in der Klinik aus? Und welche Herausforderungen brachte die Reha mit sich?
In einem dritten Beitrag erfährst du dann, ob mir die Post-Covid Reha wirklich geholfen hat und was für mich die Vor-und Nachteile sind.
Wichtige Punkte auf einen Blick
- Eine Reha kann helfen, sollte aber gut überlegt sein.
- Nutze das Wunsch- und Wahlrecht.
- Die zugewiesene Klinik kann nicht optimal sein – Widerspruch einlegen.
- Eine sorgfältige Auswahl der Klinik ist wichtig.
- Bewertungen und direkte Anfragen bei Kliniken können helfen, die passende Einrichtung zu finden.
- Eine Anreise, am Tag vor Rehabeginn, kann weniger Stress bedeuten.
- Dranbleiben lohnt sich!
Alles Gute und bis bald!
Carina
Ein wichtiger Hinweis
Ich habe keinen medizinischen Hintergrund. Alle Inhalte auf diesem Blog basieren ausschließlich auf meinen persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen. Sie dienen der Inspiration und dem Austausch und ersetzen keinesfalls eine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte denke daran, dass jeder Mensch anders reagiert. Was für mich funktioniert hat, muss nicht unbedingt auch für dich passend sein.
Ich bin Carina und teile hier meine Erfahrungen mit Post-Covid und ME/CFS. Nach meiner Covid-Erkrankung im April 2022 und einer erneuten Erkrankung im Januar 2025 habe ich gelernt kleine Fortschritte zu schätzen und neue Wege im Alltag zu finden. Mein Ziel: Mut machen, hilfreiche Tipps teilen und Kontakt zu Betroffenen.

