Neue Dinge lernen vs. alte Fähigkeiten zurückgewinnen – mein Weg mit Post-Covid und ME/CFS

Hallo und herzlich willkommen!

Schön, dass du hier bist.

Seit meiner chronischen Erkrankung habe ich oft den Wunsch, wieder das zu können, was ich früher konnte. Dieser Gedanke hat mich in den letzten Jahren dazu gebracht, viel zu üben – zum Beispiel, um mein Zahlenverständnis zu verbessern.

Apps helfen mir, bestimmte Fähigkeiten spielerisch zu trainieren. Das kannst du gerne auch im vorherigen Beitrag nachlesen. Doch ich habe gemerkt, dass es nicht nur darum geht, Altes wieder perfekt zu beherrschen – sondern auch darum, neue Dinge zu entdecken, die mir Freude machen.

Ich bin oft über meine Grenzen gegangen: Arbeitsblätter ausfüllen, Apps nutzen, Spiele spielen – bis zur völligen Erschöpfung.

Alte Fähigkeiten zurückgewinnen – um jeden Preis?

Natürlich ist es schön, kleine Verbesserungen zu sehen. Aber ich habe festgestellt, dass mein Fortschritt stark von meiner Tagesform abhängt, was manchmal frustrierend ist.

Manchmal stelle ich mir daher die Frage: Muss ich zum Beispiel überhaupt wieder so gut rechnen können wie vor meiner Erkrankung? Macht es Sinn das wieder zu lernen?

Die Antwort ist wahrscheinlich: Nein!

Ein besseres Zahlenverständnis wäre für mich zwar wünschenswert – vor allem, weil ich irgendwann mein Studium abschließen möchte – aber im Alltag ist es vielleicht gar nicht so wichtig.

Außerdem frage ich mich: Erzeuge ich durch meinen Ehrgeiz nicht auch einen Druck, der mich zusätzlich erschöpft?

Ich weiß, dass ich mich nicht so schnell davon lösen kann, weiterhin zu „üben“. Aber ich möchte genauer darauf achten, was mir wirklich guttut und welches Maß für mich das richtige ist. Dabei unterstützt mich auch meine Ergotherapeutin. Warum Ergotherapie mir so wichtig ist, kannst du gerne hier nachlesen.

Neue Dinge lernen trotz Post-Covid und ME/CFS – eine ganz andere Erfahrung

Jetzt möchte ich auf das Thema neue Dinge lernen kommen.

Vor Dezember 2024 hatte ich noch nie einen Blogartikel geschrieben – geschweige denn eine Website gestaltet. Ich hatte keine Ahnung, wie das funktioniert.

Aber als der Gedanke in mir wuchs, meine Erfahrungen und Tipps in einem Blog zu teilen, musste ich mich plötzlich mit ganz neuen Themen beschäftigen.

Das war natürlich auch anstrengend und hat Energie gekostet – vor allem, weil mir Lesen schwerfällt. YouTube-Videos waren für mich daher zum Beispiel hilfreicher als lange Texte. Und Schritt für Schritt habe ich mir neues Wissen angeeignet.

Und jetzt, wenn ich meinen Blog anschaue, kann ich es selbst kaum glauben, dass ich das trotz meiner Post-Covid-Erkrankung geschafft habe.

Ich habe etwas völlig Neues gelernt – und das fühlt sich großartig an!

Den eigenen Weg finden

Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Jeder muss für sich entscheiden, wofür er seine vermutlich begrenzten Kapazitäten einsetzen möchte und was ihm guttut.

Ich muss auch so ehrlich sein und sagen, dass ich mich im Dezember in einer relativ guten Phase, für Post-Covid und ME/CFS Verhältnisse, befunden habe. Seit meiner erneuten Covid-Erkrankung im Januar 2025 wäre das aktuell vermutlich nicht für mich machbar.

Trotzdem möchte ich in Zukunft eine gute Mischung aus Dinge neu lernen und neue Dinge lernen finden, immer in dem Rahmen, der für mich möglich ist.

Vielleicht kann ich dich ermutigen, mal etwas Neues auszuprobieren – es muss nichts Großes sein!

Vielleicht fällt dir sogar schon etwas ein, das du während deiner Erkrankung neu gelernt hast. Darauf kannst du stolz sein!

Wichtige Punkte auf einen Blick

• Trainiere alte Fähigkeiten, aber achte auf deine Belastungsgrenze.
• Überlege, was für deinen Alltag wirklich wichtig ist – nicht alles muss perfekt sein.
• Neues zu lernen kann motivieren und kleine Erfolgserlebnisse bringen.
• Setze deine Energie bewusst für das ein, was dir guttut.
• Jeder kleine Fortschritt zählt – sei stolz auf dich!

Alles Gute und bis bald!